Indochina: Mystisches Asien

abenteuer und reisen 11/2001 (3-teilige Titelstory MEKONG)

Indochina: Mystisches Asien. Vietnam. Laos. Kambodscha.

artikel_angkor_watDas große Angkor Wat. Die Invasion der Touristen.
Eine Hochzeit in Siem Reap. Markerschütternde Pisten.
Der Liegende Buddha. Jungfräuliche Strände.

LESEPROBE zur Vietnam-Laos-Kambodscha-Reportage: 

»Die Sunset-Schlacht zwischen den Ruinen ist allabendlich Punkt 17.33 Uhr vorbei. Dann fängt der Himmel über Angkor Feuer.«

»Entführungen, zerstückelte Touristen, herumballernde Putschisten. . . Der erste Schreck gleich in der Bangkok Airways nach Siem Reap/Angkor: Das Gesamtalter der Passagiere, einer 20-köpfigen US-Reisegruppe, liegt bei mindestens 1.400 Jahren. Älter als Angkor Wat! Ich bin der einzige Fluggast ohne Panama-Hut und Gehstock. Der nächste Schreck folgt am Abend auf dem Phnom Bakheng, dem Gründungsort des sagenhaften Khmer-Reiches. Der Tempelberg bebt! Die 1.200 Jahre alten Monumente wackeln unter einer Invasion von Urlaubskriegern. Die orangerote Sonnenkugel ist noch nicht ganz hinter den Zuckerpalmen im Reisfeld-Dschungel-Horizont abgestürzt, schon marschieren Tausend Shortsträger bewaffnet mit schweren Kamerataschen wieder hügelabwärts – der traditionellen Tanz-Show mit Büffet entgegen. Die Sunset-Schlacht zwischen den Ruinen ist allabendlich Punkt 17.33 Uhr vorbei. Dann fängt der Himmel über Angkor Feuer. Aber auch dieses Feuer eröffnet nur die Natur.«

(urheberrechtlich geschützter Auszug aus der Kambodscha-Reportage von 2001 – hier geht´s zur restlichen LESEPROBE Kambodscha-Reportage, PDF, 1,7 MB).

 

Die Vietnam-Reportage fand sogar lobende Erwähnung in einem BUCH über Reisejournalismus (S. 107):

»Der schnelle, szenische Einstieg

»Blitzschnell wird der Leser vom Sessel gerissen und direkt in die Ferne katapultiert. Besonders für die Reportage ist der szenische Einstieg quasi ein Muss. Doch auch Features und andere Genres bedienen sich dieser Methode besonders gerne. Wie in diesem Text über (…) eine Fahrt über kambodschanische Landstraßen:

„Straße wäre eine bodenlose Übertreibung. Bodenlos trifft es schon eher. Der Highway ,No. 1‘ von Phnom Penh nach Vietnam ist streckenweise nicht mehr da, vom Mekong einfach weggespült. Oft stecken wir fest zwischen meterhoch in den Boden gefrästen Schlammfurchen. Unentwirrbar verkeilt mit Ochsenkarren und russischen Tanklastern, unter Schweinen und Hühnern begrabenen Mofas. … Die Kambodschanerin hinter mir kotzt in meine Ikeatüte.“ (Abenteuer und Reisen 11-2001 „Ohne Fleiß kein Reis“, S. 36, von Martina Miethig).

Damit der szenische Einstieg gelingt, muss er mehr als einen Sinn bedienen: Riechen, fühlen, hören oder schmecken gehören genauso dazu wie die optische Wahrnehmung.«

(urheberrechtlich geschützt, Quelle: Reisejournalismus: Das Handbuch für Quereinsteiger, Globetrotter und (angehende) Journalisten, von Francoise Hauser, 2008).